Markus Herzl

Liebe Aikidoka!

Wieder trifft uns eine tragische Nachricht!
Tief betroffen müssen wir bekanntgeben, dass Thomas Hamberger 4. Dan Aikikai
völlig überraschend und unerwartet verstorben ist.

Die Aikido Union Linz hat einen sehr schönen Nachruf verfasst, welchen wir auch auf unserer Homepage veröffentlichen werden, ebenso wie weitere sehr persönliche Erinnerungen an Thomas.

Ich hatte das große Glück, vom gemeinsamen Weihnachtstraining der “oberösterreichischen” Aikidoka zu erfahren (DANKE David!). Sofort war ich von diesem Gedanken begeistert.
Sehr viele oberösterreichische Aikidoka, egal von welchem Verband, ungeachtet der Stilrichtungen, der unterschiedlichen Lehrer – es wird GEMEINSAM trainiert und auch gefeiert.
Daher entschloss ich mich sofort, ebenfalls anzureisen um mit dabei zu sein.

Thomas hat die erste Stunde gehalten und es war ein wunderbares Training. Selten zuvor habe ich so viele (über 50 Aikidoka waren auf der Matte!) Trainierende erlebt, welche mit einem unglaublichen Esprit und einer tollen Stimmung gemeinsam “schwitzten”.
Thomas verstand es, für alle eine sehr lehrreiches Training zu gestalten. Anfänger, Fortgeschrittene, ja selbst Kinder waren begeistert dabei.

Der Großteil war dann auch nach dem Training beim gemütlichen Teil und auch Regina Meindl kam zur Feier, worüber sich Thomas sehr gefreut hat.
Es wurde ausgelassen gemeinsam gegessen, diskutiert und vielleicht sogar ein wenig philosophiert.
Als ich so gegen Mitternacht nun doch meinem Alter Tribut zollen musste, bedankte ich mich nochmals sehr herzlich bei Thomas und sagte ihm, wie stolz die gesamte oberösterreichische Aikido-Gemeinschaft und auch er sein können. Er lächelte etwas verschmitzt und in seinen Augen sah ich eine Mischung aus Dankbarkeit und Freude – genau so wird er mir ewig in Erinnerung bleiben – SAYONARA mein Freund.

Markus Herzl

Frank Koren

Ich wurde von unserem Sosekininsha Junichi Yoshida Sensei gebeten, Thomas Hamberger zum Yondan zu prüfen.
Thomas kannte ich schon seit meinen ersten Besuchen in Linz, Ende der 80er Jahre, und habe mich immer gefreut, ihn wieder zu sehen.

Yoshida Sensei hätte auch die Möglichkeit gehabt, für Thomas, wegen seiner Leistungen für das Aikido in Oberösterreich, einfach eine Empfehlung an das Hombu Dojo auszusprechen, aber wir waren der Ansicht, dass wir Thomas die Chance geben wollen, durch eine ordentliche Prüfung das Yondan Niveau zu erreichen. Eine Empfehlung ist um nichts schlechter, jedoch soll man einem aktiven Aikidoka nicht die Gelegenheit vorenthalten, an so einer Herausforderung zu wachsen; in einem kurzen Gespräch vor der Prüfung, habe ich auch genau dieses Verständnis bei Thomas bemerkt.

Thomas war sehr nervös – was aber nur zeigte, wieviel ihm an der Sache lag -, körperlich nicht gerade in einer guten Verfassung und hatte große Knieschmerzen, speziell im Suwari Waza. Nichts desto trotz, gab er sein Bestes und war durch sein aufrichtiges Bemühen und seine Entschlossenheit, im Aikido auch weiterhin Fortschritte zu machen, seinen Aikido Studenten ein Vorbild.
Für mich gab es danach keinen Zweifel mehr daran; Thomas Hamberger: Yondan.

Frank Koren